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  • VENEN­SCHWÄCHE

    Krankheitsbild

    Wodurch genau entsteht die chronisch venöse Insuffizienz?

    Das Venenblut wird durch Muskelbewegung der Beine zum Herz hinaufgepumpt, die Venenklappen verhindern, dass das Blut der Schwerkraft folgend wieder zurückfließen kann. Durch Bindegewebeschwäche und Bewegungsmangel erweitern sich die Venen. Die Venenklappen, kleine Doppeltüren, die in die Venenwand eingelassen sind, können nicht mehr richtig schließen, da ihre Flügel durch die Venenerweiterung nicht mehr zusammenkommen. Die Folge davon: Ein Teil des Blutes, das von den Venen "bergauf" in Richtung Herz gepumpt werden sollte, fließt meist über die oberflächlichen Venen in das Bein zurück (Reflux). Die oberflächlichen Venen werden mit Blut überschwemmt, erweitern und schlängeln sich (Krampfadern), werden für Blutflüssigkeit durchlässig (Schwellung, Wadenkrämpfe) und drücken von innen her auf die darüber liegende Haut (Schädigung der Haut bis zum gefürchteten Venengeschwür).

  • Welche Beschwerden können durch die chronische Venenschwäche auftreten?

    Durch das Zurückfließen des Blutes in die oberflächlichen Beinvenen entstehen drei Beschwerdebilder, die einzeln oder auch kombiniert auftreten können:

    • Schwellungsbeschwerden: sie treten besonders knöchelnahe auf, nehmen typischerweise im Laufe des Tages zu. Patienten klagen auch über schwere Beine, ziehende Schmerzen sowie motorische Unruhe und nächtliche Wadenkrämpfe. Unbehandelt kann die Schwellung bleibend werden (Induration).
    • Krampfadern: sie sind kosmetisch störend und verursachen einen unangenehmen Druckschmerz. Es besteht bei größeren Krampfadern immer die Gefahr von Venenentzündung und Thrombose, in Kombination mit ausgedünnter Haut auch die Gefahr der Varizenblutung.
    • Schädigung der Haut: Ausdünnung, fleckförmige Braunfärbung besonders am Unterschenkel, chronisches Venengeschwür, weißliche Narben (Atrophie blance).
  • Was sollte man tun, wenn Venenprobleme auftreten?
    Wie werden Venen untersucht?

    Wenn Beschwerden auftreten bzw. Krampfadern sichtbar werden, ist es allerhöchste Zeit, mit Vorsorgemaßnahmen zu beginnen. Auch eine fachärztliche Begutachtung ist jetzt wichtig, da es Venenleiden gibt, die schon im Frühstadium erfolgreich behandelt werden können, bevor Beschwerden und Varizen noch stärker werden.

    Die Untersuchung der Beinvenen erfolgt im Stehen und im Liegen klinisch und mittels Doppler-Ultraschall. Dabei werden Art und Ausmaß der Venenstörung festgestellt. Eine Funktionskontrolle der tiefen Beinvenen (im Einzelfall kann dazu ein Venenröntgen erforderlich sein) und eine Kontrolle der Schlagadern runden die Untersuchung ab.

  • Behandlung

    Wie wird die Venenschwäche behandelt?

    Jede Form der Venenschwäche wird durch Vorsorgemaßnahmen gebessert.

    Stehen Schwellungsbeschwerden im Vordergrund, lassen sich diese durch Venengymnastik, Medikamente zur Venenwandabdichtung sowie durch das (fallweise) Tragen von Stützstrümpfen bessern.

    Die Behandlung der Krampfadern ist abhängig von ihrer Art und der Ausdehnung. Netzartige Krampfadern (Retikulärvarizen) und Besenreiser werden verödet. Bei der Verödungsbehandlung wird eine verklebende Flüssigkeit mittels sehr dünner Nadel in die Venen gespritzt. Anschließend erhält das Bein einen Kompressionsverband, damit die Venen dauerhaft verkleben. In den folgenden Wochen wandeln sich die verödeten Venen in Bindegewebe um und lösen sich später auf.

    Auch größere Krampfadern können verödet werden. Diese meist ausgedehnteren Verödungen erfolgen in der Regel mittels Schaumsklerosierung. Dabei wird das Krampfadergeflecht an nur einer Stelle punktiert und unter Ultraschallkontrolle schaumig gerührtes Verödungsmittel eingespritzt und gleichmäßig in alle Krampfadern hinein verteilt. Wirksam sind auch von innen her wirksame thermische Venenverschlussverfahren, wie Laser (EVLT), Radiowelle (VNUS) und Kryotherapie. Bei diesen Behandlungsformen wird eine Sonde in die betroffenen Venen eingeführt und diese von innen her durch Hitzeeinwirkung verklebt. In der Regel erreicht man damit vergleichbare Ergebnisse, wie mit der Schaumverödung.

    Bei all diesen die Krampfadern verklebenden Verfahren müssen jedoch auch die Verbindungen zu den tiefen Venen verschlossen werden, da sonst die Verklebung nicht hält und die Krampfadern wiederkehren. Dauerhaft verschlossen werden die Verbindungen je nach Lokalisation durch eine kleine Operation (an den Mündungsklappen) bzw. durch eine spezielle Verödung der Perforansvenen. Aus den Niederlanden stammt ein besonderes minimal invasives kombiniertes (= MIK) Verfahren, bei dem mittels nur sehr kleiner Operation und Spezialverödung die meisten Formen der Krampfadern dauerhaft zu beseitigen sind. Details dazu finden Sie unter "MIK Venenbehandlung".

    Nur bei sehr ausgedehnten Stammvarikosen kommt noch das Venen-Stripping in Betracht, dabei werden diejenigen Krampfadervenen operativ entfernt, die nicht mehr funktionsfähige Venenklappen enthalten. Die Varizen werden dabei mit Hilfe eines Kunststoffdrahtes aufgefädelt und über kleinste Schnitte herausgezogen.

    Bei Hautschädigungen sollte vorerst das zugrundeliegende Venenleiden behandelt werden, danach wird die Haut einer Regenerationstherapie unterzogen. Sehr schwere Formen der Hautausdünnung und der fixierten chronischen Schwellung können allerdings nur mehr durch eine dauerhafte Kompressionstherapie behandelt werden.

  • Vorsorgemaßnahmen

    Wie vermeidet man Venenprobleme?

    Vorsorgemaßnahmen sollte jede Person treffen, die erblich belastet ist oder einen vorwiegend sitzenden bzw. stehenden Beruf ausübt oder wenn sonstige Risikofaktoren zutreffen. Wegen der "ungerechten" Geschlechtsverteilung ist die Vorsorge gerade für Frauen besonders wichtig. Um Blutstauungen in den Beinen zu verhindern oder zu reduzieren, ist jede Form der Bewegung der Beine gut.

    Grundsätzlich gilt die 3-S-Regel und 3-L-Regel: "Sitzen und Stehen ist schlecht - lieber Liegen oder Laufen". o sollte man bei sitzender Arbeit öfter aufstehen und herumgehen, lieber Stiegen steigen als mit dem Lift fahren etc. Es gibt eine Vielzahl von Venengymnastikübungen, die auch während der Arbeit durchgeführt werden können. In der Freizeit sollte auf viel Bewegung der Beine geachtet werden (Spazieren gehen, Nordic Walking, Laufen, Radfahren).

    Bei jeder Art der körperlichen Belastung (schwere Arbeit, Aufheben von Reisegepäck oder Einkaufstaschen, aber auch beim Sport) ist es wichtig, auf die eigene Atemtechnik zu achten! Pressen bei Belastung (wir machen das unbewusst, weil es die Belastung der Arme mindert) drückt das Venenblut in die Beine zurück und belastet die Venen. Atmen Sie daher immer bei Belastung aus, dann können Sie nicht pressen!

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Prim. Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Trubel
Facharzt für Chirurgie und Gefäßchirurgie
A-1030 Wien, Hainburger Straße 21

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